Gerade in einer Niedrigzinsphase müssen die Banken und Finanzierungsinstitute darauf achten, dass nicht zu viele Kreditausfälle zu verbuchen sind und verzögerte Rückzahlungen die Bilanzstruktur ins Ungleichgewicht bringen und damit auch Kosten verursachen. Deshalb ist es bei hohen Kreditbeträgen oder einer nicht sehr guten Bonität üblich, einen Kredit mit Bürgen zu vergeben. Doch worin unterscheidet sich dieser Kredit von einem „normalen“ Kredit ohne Sonderregelungen? Lesen Sie gleich weiter!

Das Rückzahlungsrisiko ruht auf mehreren Schultern

Der Kredit mit Bürgen ist deshalb für den Kreditgeber sicherer, weil er bei Ausfall des eigentlichen Kreditnehmers oder bei verzögerter Ratenzahlung nicht den beschwerlichen Weg über einen Mahnbescheid, den Gerichtsvollzieher und möglicherweise auch die kostenintensive Zwangsvollstreckung der Forderungen gehen muss. Stattdessen kann sich die Bank einfach dafür entscheiden, an den Bürgen heranzutreten! Denn diese hat ja mit seiner Unterschrift verbürgt, dass er die Rückzahlungsverpflichtung übernimmt, wenn der Kreditnehmer nicht bezahlt.

Deshalb raten Verbraucherschützer auch dazu sich ganz genau zu überlegen, ob man eine Bürgschaft eingehen soll. Denn nicht ganz zu Unrecht sagt der Volksmund „Wer bürgt, der wird gewürgt.“ Wenn Sie also im Bekannten- oder Verwandtenkreis bürgen wollen, dann sollten Sie sich darüber im Klaren sein, dass die Bürgschaft im Fall der Fälle auch bis zum Bürgschaftsbetrag in Anspruch genommen werden kann.

Was bedeutet der Kredit mit Bürgen für den Kreditnehmer

Einen Bürgen stellen zu können ist ein Signal, welches die Kreditwürdigkeit noch weiter verbessern kann. Insbesondere in Fällen, bei denen eine Kreditentscheidung auf der Kippe steht kann der Bürge den Ausschlag geben. Er kann auch helfen, wenn der Kreditnehmer lediglich für einen geringeren Kreditbetrug gut wäre und die volle Kreditsumme oder die höhere Monatsrate eine zusätzliche Sicherheit erfordern würde. Somit kann sich die Stellung eines Bürgen allgemein gesprochen in einer Erhöhung des Kreditlimits, im Angebot einer kürzeren Laufzeit mit höherer Monatsrate oder auch im Verzicht auf einen Risikozuschlag auf den Zins widerspiegeln. Aööerdings sollte sich auch der Kreditnehmer überlegen, ob er eine berufliche oder private Verbindung mit dem Bürgen im schlimmsten Fall der Fälle auf die Probe stellen möchte.

Zusammengefasst gesprochen ist der Kredit mit Bürgen eine hervorragende Möglichkeit der Risikoreduzierung. Kreditnehmer und Bürge sollten aber gründlichst prüfen, ob sie die hohe Verpflichtung eines Bürgschaft eingehen wollen und wie der Auszahlungsfall der Bürgschaft die Verbindung beeinflussen würde.