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Der Fahrzeugbrief dient als Nachweis über die Zulassung eines Kraftfahrzeuges für den Gebrauch im öffentlichen Straßenverkehr. Er enthält Angaben über die Fahrzeug-Identifizierungsnummer, das Kennzeichen in Verbindung mit dem Eigentümer und über die allgemeine Betriebserlaubnis. Die Angaben zum Eigentümer im Fahrzeugbrief beziehen sich eigentlich auf die öffentlich-rechtliche Verantwortung für das jeweilige Fahrzeug, so dass eine Eigentumsübertragung ohne Übergabe des Dokuments möglich wäre. Die vom Bundesgerichtshof bestätigte Rechtsprechung besagt jedoch, dass der gutgläubige Erwerb eines Kraftfahrzeuges nur möglich ist, wenn der Käufer den Fahrzeugbrief ebenfalls erhält. Somit eignet sich der Fahrzeugbrief aufgrund der ständigen Rechtsprechung als Bekräftigung einer Sicherheitsübereignung, deren Wirksamkeit bereits durch die entsprechende Klausel im Kaufvertrag eintritt. Die Hinterlegung des Fahrzeugbriefes ist möglich, da dessen Mitnahme während der Fahrt nicht vorgeschrieben wird. Die Aufbewahrung des Fahrzeugbriefes im Auto gilt versicherungstechnisch sogar als Fahrlässigkeit, da sie den Verkauf des Wagens nach einem Diebstahl ermöglicht. Der Fahrzeugbrief wird auch als Kraftfahrzeugbrief, Fahrzeugausweis oder Typenschein bezeichnet. Der amtliche Name lautet seit 2005 Zulassungsbescheinigung Teil II, während der auf jeder Fahrt mitzuführende Fahrzeugschein als Zulassungsbescheinigung Teil I bezeichnet wird. In der Umgangssprache hat sich die offizielle Benennung kaum durchgesetzt, so dass weiterhin überwiegend vom Fahrzeugbrief gesprochen wird. Das gilt sogar für Klauseln in Autokreditverträgen. Ein Kredit mit Fahrzeugbrief lässt sich auf zwei unterschiedliche Arten aufnehmen.
Der Autokredit mit Hinterlegung des Fahrzeugbriefes
Der typische Kredit mit Fahrzeugbrief ist die Finanzierung des Autokaufes. Der Kreditvertrag enthält in der Regel nicht nur eine Klausel zur Sicherheitsübereignung des Fahrzeugs bis zur vollständigen Kredittilgung, sondern zugleich die Vereinbarung, dass die Zulassungsbescheinigung Teil II bis zu diesem Zeitpunkt bei der Bank zu hinterlegen ist. Auf diese Weise stellt das Geldinstitut sicher, dass der Kreditnehmer das Fahrzeug nicht ohne seine ausdrückliche Genehmigung verkauft. Da der für den Autokauf bestimmte Kredit mit Fahrzeugbrief im Gegensatz zu klassischen Verbraucherkrediten durch die Sicherheitsübereignung und somit durch den finanzierten Gegenstand abgesichert ist, sind deutlich geringere Zinssätze als bei gewöhnlichen Darlehen möglich. Die günstigsten Zinsen für einen Kredit mit Fahrzeugbrief-Hinterlegung bieten Autobanken an, wobei sie den Verkauf von Modellen mit bislang schwachen Verkaufszahlen häufig durch weitere Zinsnachlässe fördern. Einen nennenswerten Rabatt kann der Käufer jedoch nur aushandeln, wenn er den Kredit mit Fahrzeugbrief bei einer unabhängigen Geschäftsbank aufnimmt und deshalb im Autohaus als Barzahler gilt. Die Autokreditaufnahme lässt sich mit und ohne Anzahlung vereinbaren, wobei letztere auch durch den Verkauf des alten Fahrzeugs an den Händler geleistet werden kann. Ebenfalls möglich ist die teilweise Kreditfinanzierung des Wagens und die Vereinbarung zum Zahlen einer Schlussrate. Eine zunehmend beliebte Form des Kredites mit Fahrzeugbrief stellt die Drei-Wege-Finanzierung dar. Sie kombiniert die Vorteile der Kreditfinanzierung mit denen eines Leasing-Vertrages und ermöglicht dem Käufer neben der Zahlung oder Neufinanzierung der Schlussrate auch die Rückgabe des Wagens zum Vertragsende.
Der Fahrzeugbrief-Kredit als Variante des Pfandkredites
Die Verwendung eines bereits vollständig abgezahlten eigenen Wagens als Pfand ist möglich, wenn der Pfandleiher über genügend Platz verfügt. Sie ist jedoch mit dem Nachteil verbunden, dass der Wagen vor der Pfandauslösung nicht zur Verfügung steht. Neuartige Angebote für einen Kredit mit Fahrzeugbrief ermöglichen die Nutzung eines abbezahlten Wagens als Pfand und zugleich dessen weiteren Gebrauch durch den Halter. Sie sind zugleich deutlich preiswerter als klassische Leihhauskredite für einen Wagen. Aktiv bieten nur wenige Online-Geldinstitute den Kredit mit Fahrzeugbrief an, zusätzlich kann der Fahrzeughalter bei einer Kreditaufnahme nachfragen, ob die Sicherheitsübereignung seines Wagens zu einer Bonitätsverbesserung und damit zu verringerten Zinssätzen führt. Der Kredit mit Sicherheitsübereignung des abbezahlten Fahrzeugs wird ohne Zweckbindung vergeben. Bei der Berechnung des möglichen Kreditbetrages geht das Institut vom Wiederverkaufswert aus, wobei die Angaben der Schwacke-Liste allgemein als zutreffend anerkannt sind, auch wenn es sich bei diesen nicht um rechtlich verbindliche Werte handelt. Wenn für das entsprechende Fahrzeug noch keine Vollkasko-Versicherung besteht, muss der Halter eine solche abschließen, damit die Kreditsicherheit nicht nur nach einem eventuellen Diebstahl des Wagens, sondern auch nach einem vom Kreditnehmer verursachten Unfall bestehen bleibt. Ebenso wie bei der Finanzierung eines Autokaufes darf der Kreditgeber den Wagen verwerten, wenn der Kunde die Raten für einen Kredit mit Fahrzeugbrief ohne Zweckbindung nicht wie vereinbart zurückzahlt und auch auf Mahnungen nicht reagiert. Da Geldinstitute vorrangig an der Rückzahlung des Darlehens und nicht an der Verwertung des Wagens interessiert sind, erklären sie sich üblicherweise zu einer Veränderung des Tilgungsplanes bereit, wenn der Kreditnehmer diese rechtzeitig oder zumindest nach dem Eingang einer ersten Mahnung beantragt.